Kirchenentdecker-Tour, zweiter Teil

Exkursion nach Wolfenbüttel und Braunschweig

Vor zwei Jahren waren Pfarrgemeinderat und Pastoralteam auf großer Tour: in Frankfurt und Aschaffenburg haben wir uns zwei außergewöhnlich gestaltete Kirchen angesehen, um Inspirationen im damals gerade begonnenen Pastoralprozess Immobilien zu sammeln.

Inzwischen sind wir in diesem Prozess deutlich vorangeschritten und die geplante Umgestaltung der Heilig-Geist-Kirche rückt in greifbarere Nähe. Die Kirche St. Petrus in Wolfenbüttel wurde vor zwei Jahren umgestaltet, und zwar begleitet durch die selbe Architektin, mit der wir auch in Heilig Geist seit einigen Monaten zusammenarbeiten, Frau Rose von der Heyde. Für unsere zweite, deutlich kleinere Kirchenentdecker-Tour ("Sieh, das Gute liegt so nah") haben wir daher als erstes Ziel Wolfenbüttel angesteuert. Christiane Kreiß und Dietlinde Schulze aus dem Pastoralteam zeigten uns zusammen mit Rose von der Heyde ihre "neue" Kirche, die von der Architektur, Größe und Entstehungszeit unserer Heilig-Geist-Kirche sehr ähnelt. Hier ist das besondere Highlight der Neugestaltung ein begehbarer Taufbrunnen mitten im Kirchenschiff. Als zweite große Neuerung wurde hier ein Raum der Stille an das Kirchengebäude angebaut, das den Tabernakel beherbergt und zu stillem Gebet einlädt.

Besonders interessant war es für uns, zu hören, wie der Weg zur neuen Gestaltung in der Gemeinde verlaufen ist; wie es gelingen konnte, viele verschiedene Meinungen und Ideen am Ende "unter einen Hut" zu bringen. "Im Kompromiss lag meist die beste Lösung.", sagte Christiane Kreiß dazu. Sie habe selbst zunächst an manchen Stellen andere Ideen bevorzugt, sei aber jetzt mit dem gemeinsam gefundenen Status sehr glücklich.

Das zweite Ziel unserer Tour lag in Braunschweig, dort ging es in die Kirche St. Marien in BS-Querum. Diese Kirche ist wesentlich jünger und hat demzufolge einen ganz anderen Baustil. Pfarrer Bernward Mnich begrüßte uns dort und zeigte zu Beginn erst mal einige "Vorher-Fotos", die einen sehr dunklen Kirchenraum mit anthrazitfarbenen Bodenfliesen offenbarten. Demgegenüber war die Kirche jetzt hell und einladend. Die Künstlerin Lilian Moreno Sanchez (von der sie das Hungertuch von 2021 kennen, das auf dem Röntgenbild eines gebrochenenen Fußes basiert) hat hier wesentliche Elemente neu gestaltet. In den Fußboden aus nun hellen sandsteinartigen Bodenfliesen ließ sie den Text des Magnificat, des Loblied Marias, hineinfräsen: Meine Seele preist die Größe des Herrn. Vor dem Tabernakel fanden Schriftworte über das Brot des Lebens Platz. Ein sehr besonderer, skizzenhafter Kreuzweg, ein modernes Altarbild des Gekreuzigten, eine neue, helle und geschwungene Wand als Platz für die historische kleine Marienfigur - alles fügt sich hier zu einem wohltuenden Kirchenraum zusammen.

Auch wenn wir nichts aus diesen neu entdeckten Kirchen "genau so" für Heilig Geist übernehmen werden, waren die Eindrücke und Gespräche sehr inspirierend. Wenn Sie in der Sommer- und Urlaubszeit unterwegs sind: besuchen Sie Kirchen und sammeln Sie Inspirationen - und erzählen Sie uns gern davon!

 

Text und Bilder: Ute Köhler

Hier geht es zu unserer ersten Kirchenentdecker-Tour