So geht es weiter mit St. Michael
Pressegespräch in Nordstemmen
Anfang November hatten Pastoralteam und Pfarrgemeinderat zum Pressegespräch ins Nordstemmer Pfarrheim eingeladen, und Vertreter:innen von Hildesheimer Allgemeine, Leine-Deister-Zeitung und dem Kleeblatt waren gekommen. Nachdem in einem groß angelegten Mailing alle Mitglieder der Pfarrei per Brief über die geplanten Veränderungen informiert worden waren, sollten diese Informationen nun auch über die Presse an die Öffentlichkeit gehen.
Pfarrer Harald Volkwein begrüßte neben den Vertreter:innen der Zeitungen auch Frau Nicole Dombrowski, die Nordstemmer Bürgermeisterin, mit ihrem Stellvertreter Marcus Tischbier, von der kwg Geschäftsführer Matthias Kaufmann, begleitet von der Auszubildenden Lillian Henze, und Franziska Taube, die im Bereich Bau des Bischöflichen Generalvikariats für die Vermarktung von Gebäuden zuständig ist.
Pfarrer Harald Volkwein, Marina Seidel vom PGR, Barbara Scholz als PGR-Mitglied und (noch wichtiger!) Mitwirkende im Nordstemmer Kirchort-Team, sowie Diakon Peter Abel berichteten über den Entscheidungsprozess und dessen Ergebnisse, zeigten aber auch den künftigen Weg der katholischen Kirche in Nordstemmen auf.
Die Fakten sind:
Das Grundstück an der Berliner Straße mit der Kirche St. Michael und dem Pfarrheim wird an die Kreiswohnbaugesellschaft kwg verkauft. Die Gebäude werden abgerissen, auf dem Gelände wird neuer Wohnraum für den Ort entstehen. Dass diese nüchternen Fakten natürlich mit Emotionen verknüpft sind, betonte besonders Barbara Scholz. Im knapp drei Jahre dauernden pastoralen Immobilienprozess hat die Projektgruppe um die Entscheidung gerungen und sich damit nicht leicht getan. Nur knapp vier Jahre nach dem 50jährigen Weihejubiläum wird die Kirche nun aufgegeben - das schmerzt! Peter Abel beleuchtet die Hintergründe: Zum einen stünde eine Sanierung des Dachs an, die durch das einst verbaute Asbest extrem teuer wäre. Zum anderen ist das Kirchengebäude für gut 200 Personen konzipiert, in den letzten Jahren kamen aber nur noch 20 bis 25 Menschen zu den Gottesdiensten. "Da fühlt man sich manchmal etwas allein."
Wie geht es nun weiter?
Am Samstag, dem 16. November um 18.00 Uhr wird die Kirche St. Michael in einem Profanierungsgottesdienst mit Bischof Heiner Willmer entwidmet, anschließend finden dort keine Gottesdienste mehr statt. Das Pfarrheim kann noch eine kleine Weile weiter genutzt werden, da es bis zum Abriss der Gebäude noch ein wenig dauert. Zunächst muss der Bebauungsplan für das Grundstück geändert werden; Frau Dombrowski stellte aber in Aussicht, dass der Antrag für diese Änderung schon im November auf der Tagesordnung stehen würde.
Es gibt inzwischen bereits einen neuen katholischen Ort in Nordstemmen. Die Pfarrei hat ein Ladenlokal an der Hauptstraße 31 angemietet, dort wurde bereits der Treffpunkt St. Michael eingeweiht. Wie Barbara Scholz berichtete, hat sich bereits spontan eine Gruppe unter dem Motto "Schöner wohnen" gefunden, die sich um eine passende Inneneinrichtung des Raumes kümmern wird. Das Pfarrbüro kann dann Anfang Januar in diese neuen Räumlichkeiten umziehen. Der Slogan "Räume öffnen" der Pfarrei Heilig Geist bekommt hier also demnächst eine ganz praktische Bedeutung: ein neuer Lebensort mitten im Ort, mit großen Schaufenstern - das bringt Kirche noch mal ganz anders unter die Menschen.
Was passiert an der Berliner Straße?
Matthias Kaufmann berichtete von den Plänen der kwg, die auf dem Gelände zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 20 Wohnungen errichten will. Ein großer Teil davon sollen Sozialwohnungen werden, alle sind barrierefrei geplant. Der Baubeginn soll möglichst im kommenden Jahr erfolgen, die ersten Mieter:innen können dann hoffentlich 2027 einziehen. Und wer weiß - vielleicht ist ja auch das ein oder andere Gemeindemitglied dabei?!
Den Flyer "Räume verabschieden - Räume öffnen" finden Sie hier
Text und Fotos: Ute Köhler